Prokrastination: Warum wir auf morgen warten, was wir heute erledigen könnten
- finanz-coach
- 29. Jan.
- 3 Min. Lesezeit
Moin! Kennst du das? Eigentlich wolltest du nur mal kurz deine E-Mails checken, und ehe du dich versiehst, findest du dich auf YouTube wieder – beim Anschauen eines Videos über die besten Brötchen der Welt. Spoiler: Die besten Brötchen gibt’s sowieso hier in Hamburg! Aber zurück zum Thema. Warum machen wir das? Warum schieben wir Dinge vor uns her, obwohl wir ganz genau wissen, dass es uns später mehr Stress macht? Willkommen in der wundervollen Welt der Prokrastination!
Prokrastination? Wat is dat denn?
Prokrastination ist, wenn du wichtige Aufgaben einfach liegen lässt und stattdessen irgendwas anderes machst. Und ich meine nicht nur das klassische „Ich fange nach einer Tasse Kaffee an“ (oder zwei, oder drei ...). Nee, es geht um diese Momente, in denen du plötzlich ganz dringend den Kühlschrank auswischen musst, obwohl dein Steuerberater längst auf deine Unterlagen wartet.
Das Wort „Prokrastination“ klingt übrigens schicker, als es ist. Es kommt aus dem Lateinischen: pro heißt „für“, und crastinus bedeutet „morgig“. Also, vereinfacht gesagt, es geht darum, etwas „auf morgen“ zu schieben. Problem nur: Morgen wird oft übermorgen, und dann nächste Woche, und dann ... ach, du kennst das Spiel.
Warum machen wir das?
Klar, Prokrastination ist kein Zufall. Das hat Gründe. Und die sind bei uns allen ein bisschen unterschiedlich. Aber hier mal ein paar Klassiker:
Perfektionismus Du denkst, du musst alles perfekt machen? Tja, dann lieber gar nicht anfangen, oder? Denn wenn du nicht anfängst, kannst du auch nix falsch machen. Logisch, oder?
Keine Lust Manchmal ist die Aufgabe einfach langweilig. Wer hat schon Bock, den Papierkram zu sortieren, wenn draußen die Sonne scheint oder der Netflix-Algorithmus gerade die perfekte Serie für dich ausgespuckt hat?
Zu viel auf dem Zettel Wenn du vor einem riesigen Berg Aufgaben stehst, weißt du oft gar nicht, wo du anfangen sollst. Ergebnis: Du fängst gar nicht erst an.
Ablenkung überall Wir leben in einer Welt voller Ablenkungen. Dein Handy summt, die Nachbarn grillen, und dein Kumpel schickt dir ein Meme, das du sofort anschauen musst. Und schwupps, ist der Tag vorbei.
Beispiele aus dem Alltag
Stell dir vor, du wohnst hier im schönen Hamburg, und du weißt, dass du dringend die Fenster putzen solltest. Aber die Elbe ruft, die Sonne scheint, und plötzlich bist du auf der Alster beim Stand-Up-Paddling. Fenster? Die laufen ja nicht weg. Oder: Du musst dringend ein neues Projekt für die Arbeit starten, aber du entscheidest dich erstmal, einen kleinen Abstecher zum Isemarkt zu machen, weil du „frische Inspiration“ brauchst. (Spoiler: Am Ende hast du nur frische Blumen und ein Franzbrötchen, aber null Fortschritt.)
Warum Prokrastination uns stresst
Das Blöde an der Prokrastination ist, dass sie meistens nicht wirklich entspannt. Klar, in dem Moment fühlt es sich gut an, etwas anderes zu machen. Aber im Hinterkopf nörgelt diese nervige Stimme: „Du solltest doch eigentlich ...!“ Und dieses unterschwellige Grummeln kann echt Energie fressen. Am Ende fühlst du dich gestresst, weil die Aufgabe ja immer noch da ist.
Was kannst du dagegen tun?
So, jetzt kommen wir mal zum praktischen Teil. Denn Prokrastination ist zwar nervig, aber zum Glück kein unlösbares Problem. Hier ein paar Tipps, die dir helfen können:
Die 5-Minuten-Regel Sag dir: „Ich mache das jetzt nur fünf Minuten.“ Oft merkst du dann, dass der Anfang gar nicht so schlimm ist, und plötzlich bist du mittendrin.
To-Do-Listen mit Stil Mach dir eine realistische To-Do-Liste. Aber nicht so eine, wo 30 Sachen draufstehen und du nach zwei Punkten schon die Krise kriegst. Setz Prioritäten und gönn dir ein kleines Erfolgserlebnis nach jedem Haken.
Belohnungen einbauen Motivier dich selbst! Zum Beispiel: „Wenn ich das Meeting vorbereite, gönne ich mir danach ein Franzbrötchen.“ Funktioniert immer.
Ablenkungen minimieren Leg dein Handy in den Flugmodus oder setz dir feste Zeiten für Social Media. Ja, ich weiß, das klingt hart, aber es hilft wirklich.
Mach dir bewusst, warum du es machst Frag dich: Warum ist diese Aufgabe wichtig? Was bringt sie dir? Wenn du ein Ziel vor Augen hast, fällt das Anfangen oft leichter.
Prokrastination: Fluch oder Segen?
Ganz ehrlich: Prokrastination ist nicht immer schlecht. Manchmal entstehen in diesen „Aufschiebemomenten“ die besten Ideen. Vielleicht entdeckst du beim Spaziergang an der Elbe eine Lösung für dein Problem. Oder du merkst, dass eine Aufgabe eigentlich gar nicht so wichtig ist, wie du dachtest.
Das Entscheidende ist, dass du die Kontrolle behältst. Wenn das Aufschieben zur Ausnahme wird und nicht zur Regel, ist alles gut. Und hey, wir sind ja auch nur Menschen. Ein bisschen Prokrastination gehört dazu – genauso wie ein ordentliches Franzbrötchen am Sonntagmorgen.
Also, schnapp dir die nächste Aufgabe und leg los. Oder wie wir Hamburger sagen: Butter bei die Fische!