Vermögensaufbau durch Soli-Abschaffung
- finanz-coach
- 17. Jan. 2021
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 6. Feb. 2021

Soli wird größtenteils abgeschafft
Aufgrund der Wiedervereinigung wurde der Solidaritätszuschlag zum Lastenausgleich eingeführt. Wir haben auf unser Einkommen und auf Kapitalerträge neben der Einkommensteuer und Kapitalertragsteuer einen Schluck obendrauf bezahlt. In Zahlen ausgedrückt, betrug der Schluck genau 5,5% auf die jeweilige Steuer.
Hier mal ein kleines Zahlenbeispiel, bei dem ich aus Gründen der Übersicht davon ausgegangen bin, dass keine Kirchensteuerpflicht vorliegt.
Kapitalertrag: 1.000 €
Kapitalertragsteuer/
Abgeltungssteuer: 250 €
Solidaritätszuschlag: 13,75 €
Für Kapitalerträge bleibt der Soli bestehen
Genau bei dieser Beispielrechnung ändert sich auch nichts. Warum? Weil die Abschaffung des Solis zunächst nicht für Kapitalerträge beschlossen wurde. Für Zinsen und Dividenden, die den Freibetrag von 801 € jährlich übersteigen, zahlen wir also alle erst einmal den Soli weiter.
Wer profitiert von der Abschaffung des Solis?
Das Bundesministerium für Finanzen schreibt auf seiner Internetseite, dass der Soli für 90% komplett und für weitere 6,5 teilweise entfällt. Somit profitieren insgesamt 96,5% von der Abschaffung. Ob der Soli komplett entfällt, schrittweise erhoben wird oder komplett gezahlt werden muss, ist von der Höhe des Jahreseinkommens abhängig.
Ob das sinnvoll und gerecht ist, möchte ich an dieser Stelle überhaupt nicht beleuchten. Wir haben unterschiedliche Möglichkeiten, auf Gesetze und Verordnungen einzuwirken. Das ist ein Blog über Finanzen und kein politischer Blog. Hier wollen wir uns also damit beschäftigen, wie man das Beste aus den aktuellen Umständen und Konditionen macht.
Wie viel spart man jetzt?
Wie viel am Ende des Tages mehr auf dem Konto landet, ist aufgrund der Abhängigkeit vom Einkommen sehr unterschiedlich. Ich habe Dir mal ein paar Beispiele (Einzelveranlagung) auf der Internetseite des Bundesministerium für Finanzen berechnet:
Jahreseinkommen: 24.000 €
Ersparnis: 184,03 €
Jahreseinkommen: 36.000 €
Ersparnis: 384,23 €
Jahreseinkommen: 73.000 €
Ersparnis: 640,29 €
Jahreseinkommen: 80.000 €
Ersparnis: 452,13 €
Vermögensaufbau jetzt starten
Da kommt doch schon etwas zusammen. Ist das nicht der optimale Zeitpunkt, um mit dem Vermögensaufbau zu starten? Grundsätzlich kannst Du jederzeit anfangen. Solche Schlüsselmomente haben allerdings den schönen Charme, dass wir das Geld zum Sparen nicht an einer anderen Stelle einsparen müssen.
Genau an dieser Stelle denken sich viele, dass es ja gar nicht möglich sei. Schließlich sind die Benzinpreise ordentlich gestiegen. Das, was sie durch die Abschaffung des Solis sparen, müssten sie jetzt an der Tankstelle mehr bezahlen. Ja, der Benzinpreis ist gestiegen. Er war allerdings auch schon mal viel höher. Der Schlusskurs des Benzinpreis am 15.01.2021 lag bei 1,35 €. Wenn man sich den Kurs vom 04.11.2020 anschaut (1,18 €) ist das eine Erhöhung um 14,4%. Das ist wirklich eine erhebliche Steigerung. Der Kurs lag allerdings am 04.11.2018 bei 1,54 €. Du hast also schon mal in der Vergangenheit deutlich mehr für Benzin an der Tankstelle bezahlt.
Aber die Krankenkassenbeiträge sind auch gestiegen. Also kann man doch nicht sparen. Oder doch? Sind alle Zusatzbeiträge aller Krankenkassen gestiegen? Warum dann nicht wechseln?
Ich könnte hier noch mehr Beispiele aufführen. Es kommt in fast allen Fällen zum gleichen Ergebnis. Wenn man will, dann findet man Wege. Wenn man nicht will, dann findet man Gründe.
Selbstverständlich möchte ich nicht jede individuelle Situation pauschal über einen Kamm scheren. Schließlich kenne ich Dich und Deine persönlichen Umstände nicht. Aber viele Menschen können genau jetzt mit dem Vermögensaufbau starten. Auf geht es! Ich wünsche Dir viel Erfolg!
Herzliche Grüße
Mike