Zinsen sind wichtig, aber nur zweitrangig
- finanz-coach
- 9. Jan. 2021
- 2 Min. Lesezeit

Zinsen sind mickrig bis gar nicht vorhanden
Die letzten Jahre sind für Sparer ein echtes Trauerspiel. Haben wir uns vor einigen Jahren noch darüber aufgeregt, dass die Zinsen immer weiter gesenkt werden, dann sind wir heute froh, wenn wir keine Negativzinsen zahlen müssen.
Selbstverständlich gibt es auch heute noch renditestarke Alternativen. Allerdings sind diese nicht für den Notgroschen oder auch für in naher Zukunft geplante Ausgaben geeignet.
Auf der Suche nach dem besten Zins
Da die böse Inflation an unserer Kaufkraft nagt, sind wir auf der Suche nach dem besten Zins. Wir versuchen, den letzten Tropfen aus der Zitrone herauszuquetschen und vergessen dabei, dass der Zins zwar wichtig, aber nur zweitrangig ist.
Der Zins ist nicht unwichtig
Bevor wir zu dem Teil kommen, der den Zins noch überholt, gucken wir uns erst einmal die Wirkung des Zinses an.
Nehmen wir in unserem Beispiel eine monatliche Sparrate von 100 € und eine Anlagedauer von 5 Jahren. Dann sieht das folgendermaßen aus:
mtl. Sparrate 100,00 €
Anlagedauer 5 Jahre
Zinssatz p.a. 0,10%
Endkapital 6.015,27 €
mtl. Sparrate 100,00 €
Anlagedauer 5 Jahre
Zinssatz p.a. 1,00%
Endkapital 6.154,36 €
Das sind knapp 150 € Unterschied. Je größer die Sparrate bzw. die Anlagedauer, desto höher fällt die Differenz aus.
Sparrate ist wichtiger als der Zins
Jetzt möchte ich allerdings ein zweites Zahlenbeispiel durchrechnen. Wir haben oben den zehnfachen Zinssatz gewählt. Was passiert, wenn wir den Zinssatz unverändert lassen und stattdessen die Sparrate verzehnfachen?
mtl. Sparrate 100,00 €
Anlagedauer 5 Jahre
Zinssatz p.a. 0,10%
Endkapital 6.015,27 €
mtl. Sparrate 1.000,00 €
Anlagedauer 5 Jahre
Zinssatz p.a. 0,10%
Endkapital 60.152,70 €
Das Ergebnis hat sich logischerweise auch verzehnfacht. Absolut betrachtet ist das Ergebnis um 54.137,43 € höher. Relativ haben wir durch einen höheren Zins im Verhältnis zur eigenen Sparrate einen größeren Ertrag. Absolut betrachtet ist die Maximierung der Sparrate jedoch wichtiger.
Eine Verzehnfachung ist sicherlich ein extremes Beispiel. Da wir sowohl bei der Verzinsung als auch bei der Sparrate die gleiche Steigerungsrate gewählt haben, sind die Ergebnisse vergleichbar und zeigen verstärkt den Zusammenhang.
Langfristig ist es also sinnvoll, dass man nicht nur den besten Zins erhält, sondern auch die Sparrate optimiert.
Viele denken in diesem Moment daran, dass sie dann auf etwas verzichten müssten. Ist ja schließlich auch logisch. Wenn ich das Geld sparen soll, dann kann ich es nicht für andere schöne Dinge im Leben ausgeben.
Kosten reduzieren, aber bitte ohne Verzicht
Das muss jedoch eventuell gar nicht so sein. Die meisten Menschen haben ihre Ausgaben noch nicht optimiert. Man kann nämlich seine Kosten dadurch reduzieren, dass man auf etwas verzichtet. Man kann allerdings auch prüfen, ob man seine Kosten reduzieren kann, ohne dass man auf etwas verzichten muss. Hier gibt es viele Ansatzpunkte. Das fängt beim Girokonto an, geht über die Handyrechnung, Versicherungsbeiträge, Depotgebühren, Krankenkassenbeiträge, Stromkosten, vermögenswirksame Leistungen, Abos und und und. Die Ausgaben eines Menschen sind sehr individuell. Daher ist es hier unmöglich eine abschließende Aufstellung darzustellen.
Es wäre doch wirklich schade, wenn Du Dir auf der einen Seite die Mühe machst, den besten Zins herauszusuchen und auf der anderen Seite unnötigerweise das Geld bei Deinen Ausgaben aus dem Fenster wirfst. Denke auch daran, dass ein weiterer besonders wichtiger Faktor die Zeit ist. Du solltest die Optimierung Deiner Ausgaben also nicht auf die lange Bank schieben.
Ich wünsche Dir viel Erfolg!
Herzliche Grüße
Mike